Ansatz des CHE Rankings und seine Umsetzung

Primäres Ziel des CHE Hochschulrankings ist es, Studienanfänger*innen und Hochschulwechsler*innen über die Studienmöglichkeiten und -bedingungen in den jeweiligen Studienfächern anhand einer vergleichenden Darstellung von Studienangeboten und -bedingungen zu informieren. Bereits seit 1998 erstellt das gemeinnützige CHE Centrum für Hochschulentwicklung mit diesem Ansatz jährlich systematische Informationen über Studiengänge, Fachbereiche, Hochschulen und deren Standorte im Hochschulranking. Veröffentlicht wird es das CHE Ranking seit 2005 in Kooperation mit der Wochenzeitung DIE ZEIT, von 1999 bis 2004 gemeinsam mit dem Magazin Stern. Die erste Ausgabe im Jahr 1998 erschien in Kooperation mit der Stiftung Warentest.

Das CHE Ranking erlaubt für die untersuchten Fächer eine differenzierte Gegenüberstellung von Studienmöglichkeiten und -bedingungen an den jeweiligen Hochschulen. Gemeinsam mit unseren Beiräten sichern wir dabei eine hohe Qualität der Methodik und Ergebnisse. Das CHE verfolgt dabei einen mehrdimensionalen Ranking-Ansatz: Das mehrdimensionale Ranking bildet nach verschiedenen Kriterien Möglichkeiten und Bedingungen für ein Studium sowie ebenfalls die für die Lehre relevante Forschung wissenschaftsgerecht ab. Dabei werden je untersuchtem Fach bis zu 34 Indikatoren gerankt.

Darüber hinaus wird nicht nur ein mehrdimensionaler sondern auch ein multiperspektivischer Untersuchungsansatz verfolgt: Analysiert und präsentiert werden objektive Daten zur Studiensituation ebenso wie subjektive Einschätzungen der Studierenden und der Professorinnen und Professoren. Ermittelt werden sie mit einer Kombination verschiedener Untersuchungsmethoden und auf der Grundlage einer Reihe unterschiedlicher Datenquellen: Fakten werden über eine schriftliche Befragung der Fachbereiche und der zentralen Hochschulverwaltung erfasst, über Analysen von Publikationen und Erfindungsmeldungen sowie Sonderauswertungen von Daten u.a. des Statistischen Bundesamtes. Urteile werden in einer schriftlichen Studierendenbefragung sowie einer schriftlichen Befragung der Professorinnen und Professoren ermittelt. So entsteht ein komplexes und umfassendes Bild der Situation an den Hochschulen.

Damit die Hochschulen während der Untersuchung aktuelle Informationen (wie z.B. Rücklauf der Studierendenbefragung) erhalten, wurde für die Hochschulen eine zentrale Informationsplattform (Infoportal) geschaffen. Darüber können sich die Hochschulen zusätzlich detailliert mit den Ergebnissen des Rankings auseinandersetzen, da sie hier verschiedene Detailauswertungen (z.B. zur Studierendenbefragung, zu den Indikatoren: Internationalisierung, Kontakt zur Berufspraxis, Unterstützung am Studienanfang und dem Ausmaß der Verzahnung im Dualen Studium) und weiterführende Informationen abrufen können.

Besondere Kennzeichen

Das CHE Hochschulranking entsteht nach einer langjährigen, permanent weiterentwickelten Methodik, die den Ansatz des CHE Rankings in vier wesentlichen Punkten von dem anderer deutscher und angelsächsischer Rankings unterscheidet: Es ist strikt fachbezogen, mehrdimensional und zeichnet ein Bild der Hochschulen aus verschiedenen Perspektiven. Das Besondere ist zudem: Es weist keine einzelnen Rangplätze, sondern die jeweilige Werte und eine Einteilung in einen Spitzenbereich, einen mittleren Bereich und einen Schlussbereich aus.

Das CHE Hochschulranking ist strikt fachbezogen. Es erfolgt kein Vergleich ganzer Hochschulen über Fächer hinweg. Dem liegt die Einsicht zugrunde, dass es die beste Hochschule nicht gibt. Die Hochschulen verfügen über spezifische Profile mit Stärken und Schwächen in verschiedenen Fächern.
Das CHE Hochschulranking ist mehrdimensional. Das bedeutet, innerhalb eines Faches wird kein Gesamtwert aus irgendwie gewichteten Einzelindikatoren gebildet. Auch innerhalb eines Faches weisen die Hochschulen sehr spezifische Stärken und Schwächen auf (z.B. im Lehrangebot, der Betreuung, der Ausstattung). Für eine Gewichtung von Einzelindikatoren existieren zudem weder theoretisch noch empirische Grundlagen. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Entscheidungspräferenzen innerhalb der Zielgruppe der Studienanfänger heterogen sind. Dem würde eine vorgegebene Gewichtung von Indikatoren widersprechen.
Das CHE Hochschulranking zeichnet ein Bild der Hochschulen aus verschiedenen Perspektiven. Neben den Fakten zu den Fachbereichen und Studiengängen fließen die Perspektiven der Hochschullehrer und der Studierenden in das Ranking ein. Damit entsteht ein differenzierteres Bild als in Rankings, die nur auf der Befragung einer Personengruppe (z.B. nur Studierende, nur Personalchefs) beruhen und so lassen sich subjektive Einschätzungen und objektive Indikatoren kontrastieren.
Das CHE Hochschulranking weist den Hochschulen keine einzelnen Rangplätze zu, sondern ordnet sie drei Bereichen zu: einem Spitzenbereich, einem mittleren Bereich und einem Schlussbereich. Damit wird vermieden, dass minimale Unterschiede im Zahlenwert eines Indikators als Leistungs- und Qualitätsunterschiede fehlinterpretiert werden.